Jahresrückblick 2011

Besser spät als gar nicht, aber Remixtätigkeiten und geschlossene Kita haben mir in den letzten Tagen kaum Zeit zur Rückbesinnung gelassen. Aprospos Kita, da wären wir auch schon mitten im Thema.
Natürlich prägte mein Kleiner ganz groß das Geschehen des Jahres, Kita, Laufen lernen, dumme Faxen von mir nachmachen, den meisten Spaß hatte ich mit meinen zwei dicksten Kumpels Aaron und Sy geteilt und das wäre natürlich alles nicht so locker und leicht von der Hand gegangen ohne die beste Mutter der Welt, die nicht ganz zufällig und ausgerechnet auch noch meine Frau ist. Man sieht schon, ich kann mich nicht beklagen.
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Jahresrückblick 2010

It was the best of times/ it was the worst of times, wie eigentlich jedes Jahr, nur das die Pegel für mich persönlich etwas weiter ausschlugen als sonst. Privat war das vor allem geprägt von der Geburt meines Sohns Aaron, sowas konnte bislang kein Jahr in irgendeiner Weise toppen. Aber auch unser Seegrundstück hatte für einen Sommer gesorgt der seinesgleichen sucht, in Kombination einfach unschlagbar. The worst of times war dann, als ich 6 Wochen nach der Geburt meine Kündigung bei WPP im Mailbriefkasten hatte. Innerhalb von 2 Wochen sollte im September Ende im Gelände sein und ausgerechnet der Chef hatte als einziger nichtmal mitbekommen das ich Vater geworden bin, aber auch der Hinweis darauf half nix und so war Schluß für mich als Experte für Dubstep und Bassmusik im Bezahlmusiksystem. Klassisches Freelancerschicksal: mit Versprechen auf mehr das Knowhow zum Specialpreis abgegeben und in dem Moment, wo alles steht, leider, leider kein Geld für Freelancer mehr da. Seitdem mal wieder auf der Suche nach einer neuen beruflichen Tätigkeit und ich sage euch das ist kein Spaß!
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Jahresrückblick 2008

Ich hasse es ja eigentlich bereits im laufenden Jahr bereits einen Rückblick schreiben zu müssen, aber bitte, ihr habt’s so gewollt.

Erstmal: Ich hatte einen Supersommer, ich muß das mal anmerken, weil überall verbreitet wird, es wäre mal wieder ein verregneter Sommer gewesen, für manche gar der zweite in Folge, also ich habe in Folge nichts davon bemerkt!

Für mich war 2008 durchaus kein Jahr wie jedes andere, sondern eins das für alle Ewigkeit herausstrechen wird, denn umziehen tut man nicht jedes Jahr… und heiraten erst recht nicht! Das war für mich/uns natürlich das Ereignis schlechthin, welches das Jahr besonders prägte. Das dann neue Wohnung und Heirat auch noch so dicht aufeinander folgten, 2 Tage vor der Hochzeit Vertrag für die neue Wohnung unterschrieben und 2 Wochen nach der wunderschönen Hochzeitging schon der Umzug los, so das man von einem Ereignis ins nächste taumelte. Bis auf Arbeit und Umzug habe ich dann vom Monat September auch kaum was mitbekommen und war sogar 2 Wochen auf Internet auf dem iPhone angewiesen.

Damit wären wir auch schon bei den weiteren Neuerungen des Jahres. Am 11.7. kam hier das iPhone an, ich hatte mir geschworen bis zur zweiten Generation zu warten und hatte gut daran getan. Seitdem hat diese kleine Wunderkiste nicht aufgehört mich zu begeistern und zu verblüffen. Mein Internetgebrauch ist dadurch definitiv anders geworden, weil ich eben auch jederzeit unterwegs Zugriff darauf habe. Klar wäre das auch vorher theoretisch in irgendeiner Form möglich gewesen, aber erst das iPhone hat das praktisch und richtig gemacht erscheinen lassen. Twitter oder Brightkite sind wie gemacht für diese neue Generation von Internetgerätchen.

Womit wir auch schon das nächste Merkmal für 2008 angesprochen hätten: Twitter. Sicherlich, den Dienst gibt es schon länger, aber erst ab diesem Jahr hebt dieses Microblogging richtig ab. Vorher hatte ich da zwar einen Account, schaute paarmal rein und vergaß es wieder. Dann kam das iPhone und Twitter machte Sinn. Schien nicht nur mir so zu gehen, denn dort traf ich so einige, deren Blogs ich schon las und die hier ebenso zugange waren, irgendwie sind es dann doch immer wieder die selben Early Adopter denen man im Netz über den Weg läuft. Ich ließ das während der Zeit am Computer immer mitlaufen und hatte mich schnell an die Timeline des Internetwhitenoise gewohnt und gab gerne was zum Rauschen dazu, schön das sowas jetzt auch von unterwegs geht und ich bin gespannt was auf dem Gebiet des Microblogging 2009 so passieren wird, momentan ist die Entwicklung jedenfalls atemberaubend, seien es die ganzen Anwendungen um Twitter herum, die Open Source Alternative identi.ca, der erste Microblogging Kongress Anfang nächsten Jahres in Hamburg oder, ganz frisch, das Entstehen einheitlicher Logins für die unterschiedlichsten Dienste. Wo all das in einem Jahr stehen wird, weiß wohl keiner vorherzusagen.

Abgesehen davon, wer würde es heute überhaupt wagen vorherzusagen was in einem Jahr sein wird? Allerorten wird Krise förmlich herbeigeredet, Apokalypse ist gerade wieder sehr im Trend. Dabei werden jetzt eigentlich nur die alten Kapitalismusfragen aus aktuellem Anlaß neu gestellt. Spannend wird, welche gesellschaftlichen Langzeitwirkungen die Antworten darauf haben werden, wo plötzlich die ganzen Milliarden herkommen um die zu retten, die das alles verbockt haben, während vorher nichtmal ein paar Milliönchen mehr für Hartz IV Bezieher, Gesundheitswesen und Bildung aufzutreiben waren. Unsere Regierung trägt sich jedenfalls schon mal mit dem Gedanken an Straßenbau, da gehen einem ja hierzulande automatisch die Alarmglocken an! Erklärt letztendlich aber auch diese ganzen neuen Gesetze, bei denen ich mich immer fragte was die schon wußten was da kommt, um die zu veranlassen. Das Terrorismusding hat doch eh keiner abgenommen, aber well, there you go… Was kommt als nächstes? Gekippte Gesetze die man als Konjunkturprogramm deklariert? Ups, bereits in der Realität angekommen!

Während der Endphase des amerikanischen Wahlkampfs, als sich alles und jeder der Obamania nicht so ganz verschliessen konnte und sogar ein Hubertus heil twitterte, hoffte man vielleicht kurz mal, das ein wenig Aufraffen und Schwung bis hier abfärben würde, aber dann prasselten hierzulande schon wieder dummdämlich unrealistische und lebensfeindliche Gesetzesvorhaben auf einen nieder, die einem schnell wieder klar machten, das sowas mit diesem Politpersonal nicht zu machen ist.

Bei all dem Krisenkram hatte ich ja gehofft, das die Musikbranche da nicht gleich wieder mitmacht und stattdessen weiter antizyklisch vorgeht, wie zuletzt, als es überall bergauf ging, nur eben hier nicht. Aber nein, spätestens seit der Neutonpleite, war’s aus mit Antizyklus, man ist mit drin im Strudel der Krisen, eine Branche in der sich heute Masochisten und Typen die sich gerne in Nahtoderfahrungen aufhalten, pudelwohl fühlen dürften!

Zeiten der Krisen sind auch auch immer wieder Zeiten der Kunst, jedenfalls habe ich dieses Jahr so viel für Musik, nur als Files, ausgegeben wie schon lange nicht mehr, es hätte noch mehr werden können, es gibt wahrlich mehr als man dann letztendlich hören, geniessen oder auch auflegen kann. Darüber hatte ich auch am Auflegen wieder einen Spaß wie schon lange nicht mehr, was aber auch der Technik geschuldet ist, so wie sich gerade wieder Musikmonokulturen auflösen, so löst sich Musik mit den neuen Möglichkeiten auf und es entsteht… andere Musik. Genauso löst sich das Standardequipment für Auflegerei auf, es wird experimentiert ausprobiert, weiterentwickelt, verworfen und neu gemischt. Für einige der Horror und Verrat am traditionellen Djing, aber eben auch eine Chance auf unterschiedlichere Sets und Stile.

Und vielleicht verhält sich das ja genau so mit dieser der allpräsenten Krise, des einen Krise ist des anderen Chance, es wird experimentiert ausprobiert, weiterentwickelt, verworfen und neu gemischt wird, die Nuller Jahre sind ja jetzt fast vorbei.