500Words 5: Warum back to the Blog in 2025?

Vermutlich halten mich jetzt viele für ziemlich oldschool wenn ich sage jeder sollte eins haben, aber ich finde das Format gerade wieder sehr aktuell, gerademal wenn man es selbst hosted und nicht wieder von irgendwelchen Plattformen abhängig ist, deren Regeln sich jederzeit ändern können. Falls mein Hoster spinnt, bin ich schnell mit dem ganzen Blog umgezogen. Das Ganze kostet mich ca. 90€ pro Jahr und es ginge auch billiger. Mittlerweile gibt es auch Hoster, die schon ein vorinstalliertes WordPress anbieten, wobei es nicht immer WordPress sein muß, es gibt auch wesentlich schlankere Alternativen dazu und bei meinem Update vor 2 Jahren war ich auch schwer am überlegen etwas anderes auszuprobieren wie Ghost oder Hugo, die Flexibilität mit Plugins und Themes hat mich allerdings bei WordPress gehalten, zumal ich auch in meinem anderen Job täglich damit arbeite. Wer sich mit dem technischen Schnickschnack absolut nicht auseinandersetzen will, dem sei noch Blogger.com empfohlen, was zwar von Google ist, aber seit Jahrzehnten unbeschwert vor sich in rödelt.
Ein Blog ist einfach durchsuchbar, im Gegensatz zu Social Media Sites, die anscheinend bewusst auf Demenz setzen und keine gescheite Suchfunktion einbauen. Mag bei dem Stuss den man z.B. bei Facebook oft lesen muss natürlich auch gnädiges Vergessen sein, aber ich würde schon gern mal wiederfinden was ich geliked habe, das macht man ja nicht umsonst. Dazu kommt das hier kein Algorithmus einen für Dinge abstraft, die er nicht versteht oder in den falschen Hals kriegt.
Während man früher bei Social Media Sites noch umschalten konnte in „Für Dich“ und „Freunde“, ist das mittlerweile meist auch schon unter den Tisch gefallen, ebenso liessen sich früher mal Freunde via RSS Feed abonieren, wurde natürlich auch eingestellt. Dabei sind RSS Feeds immer noch eine super Angelegenheit Personen und Institutionen zu folgen, ohne das man nervige Werbung ertragen muss, ich vermute das wird auch der Grund des Einstellens gewesen sein. Jedes anständige Blog hat einen leicht zu erstellenden und automatisierten RSS Feed und Feedreader gibt es in mannigfacher Ausführung auf allen Plattformen von Windows bis iOS bis Linux. Wer’s nicht kennt (ich glaube tatsächlich das man das heute wieder erklären muss) für den ist Feedly vielleicht der simpelste Einstieg.
Gerade für Künstler finde ich es fatal, sich nur noch auf die großen amerikanischen Plattformen zu verlassen, für den schnellen Schuss oder mal einen Link abzufeuern mag das ja ok bis unabdingbar sein, aber wer sein Werk auf Dauer gesammelt an einer Stelle wie eine Visitenkarte stehen haben will, der sollte die Möglichkeit Blog nach wie vor definitiv in Betracht ziehen. Macht ja auch Spaß und der kreativen Gestaltung sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.

3 thoughts on “500Words 5: Warum back to the Blog in 2025?”

  1. Nachdem Pocket von Mozilla eingestellt wurde musste ich nach einem neuen Spaeterlesen-Dienst suchen. Da mir Feedly doch etwas zu teuer und zu AI geworden ist, habe ich die Gelegenheit genutzt und bin zu Readwise Reader gewechselt.
    Kostet auch Geld, aber funktioniert für mich prächtig.
    Die Kombination aus RSS Reader, Spaeterlesen/Bookmarks, und Zitatspeicher für Bücher ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen.

    1. ich bin noch fein mit Feedly, aber das kostet doch nix? Das AI Gedöhns gehört dann wahrscheinlich zum Plus Plan.
      Von so Apps die alles können halte ich gern Abstand und für später lesen reicht mir eigentlich der Webclipper von Obsidian, ebenso Zitate, landet alles in Obsidian

  2. ja – blogger. nitestylez.de laeuft da mittlerweile unaufgeregt seit 20 jahren drauf und erstaunlicherweise, glaubt mensch den google analytics, tatsaechlich immer noch mit wachsenden zugriffszahlen ohne werbung. die erkenntnis, dass es irgendwo einen raum fuer plattenkritiken jenseits der damals schon immer mehr von werbung getriebenen printmedien brauchte, auch schon in der pre-blogger version ab ende der 90er, habe ich nicht eine sekunde bereut in den ganzen jahren.

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