Jahresrückblick 2018



ch nutze ja gerne den Anfang des Jahresrückblicks um gegen das anzuranten, was mich im vergangenen Jahr besonders genervt hat. Schiebt es auf’s Alter, schiebt es auf die bequeme Situation, aber da war nicht viel. Politisch lässt sich natürlich immer was finden, aber nachdem ich Twitter letztes Jahr kaum genutzt habe, hat sich auch das relativiert.

Dieses tägliche skandalieren von Unmöglichkeiten, die mich jedoch kaum tangieren, das nicht mehr zu goutieren bringt eine Menge Ruhe ins Leben und mich zu der Gewissheit, das der Dienst den ich einst bevorzugte, mittlerweile toxisch geworden ist. Und überhaupt diese Pest, das nichts mehr chronologisch kommt überall, stattdessen wird mir algoritmisch vorgekaut, egal wo, Facebook, Instagram, Twitter. Dieser Größenwahnsinn, das menschengebaute Algoritmen besser bestimmen was für mich wichtig ist, zieht sich ja mittlerweile wie ein roter Faden durch sämtliche Dienste und hat mich über das Jahr immer wieder angeödet. Das perverse an dieser Algoritmenbessenheit ist ja, das daraus am Ende auch Bestenlisten oder Top irgendwas generiert werden, will heißen, das mit was die Menschen am meisten bombardiert werden landet dann auch desmeist auf den vorderen Plätzen. Und es soll ja durchaus Leute geben die dann noch auf diesen manipulierten Quatsch was geben. Und an diesen, im Endeffekt algoitmisch generierten Ergebnissen, wird sich dann orientiert und noch schlechtere Ergebnisse erzeugt. Was dann entweder in Populismus (Politik), Heftig Webseiten oder halt generische Musik mündet, es ist zum Haare raufen! Oder dieses „lade deine (wahrscheinlich gekauften) Follower/Freunde zur Veranstaltung ein“. Leute, keine Sau liest diese Einladungen mehr! Um eure VA hochzujazzen ist das auch nur bedingt brauchbar und die Zeiten wo diese Zahlen irgendeine belastbare Größe ergeben hätten sind, wenn es sie jemals gegeben hätte, längst vorbei. Ich bin gespannt wie wir aus diesem Schlamassel wieder rauskommen.

Das soll’s dann aber auch schon wieder gewesen sein mit den negativen Punkten, weil so schlecht war das Jahr für mich persönlich jetzt nicht. Ich hatte auch gar nicht so die Zeit ,mich in solche Themen wie Politik und Zeitgeschehen richtig tief reinzuknien, dagegen sprachen ein superlanger Supersommer, ein frisch bestücktes Studio, eine Mutter im Altersheim, ein Sohn in der Schule und natürlich Pankow, der im Januar zu uns kam.

Und so ein kleiner Hund der alles noch lernen muß und im vollen Saft steht, der braucht schon gehörig Zeit, auf das aus ihm mal was gescheites wird. Macht er aber gut, wie man ja auf den wöchentlichen Freitagshundebildern vielleicht erkennen kann. Mir tut der sehr gut, sonst würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr von den Monitoren hier wegkommen. So bin ich dieses Jahr auf über 4 Millionen Schritte und umgerechnet 3363 gelaufene Kilometer gekommen und das obwohl er im ersten halben Jahr noch gar nicht so weite Strecken laufen konnte. Mittlerweile machen wir täglich mindestens 10 km zusammen. Die 2 Stunden täglich mit dem Hund draußen gingen allerdings etwas auf’s Sportkonto. Klar, im Sommer mit Schwimmen und Sup etc, auf der Datsche kein Problem, aber in der kälteren Jahreszeit blieb da für die tägliche Session oft keine Zeit. Das wird sich dieses Jahr wieder ändern!
Ich habe auch seit Jahren nicht mehr soviel in Hard- und Software in mein Studio investiert wie dieses Jahr. Was letztes Jahr mit der Ableton Push 2 begann, setzte sich dieses Jahr mit einem iMac der nur für Produzieren zuständig ist fort und kam der Produktivität wirklich zugute. Was da an Software dazu kam kann ich gar nicht alles auflisten, einiges bekam ich zum testen, anderes kaufte ich mir. Ich versuche trotzdem mal das für mich wichtigste aufzuzählen:
Reason 10
Live 10 Suite
Punchbox
Sausage Fattener
Serum
Bassmaster
Ähnlich erging es mir mit der Auflegehardware. Die neue Native Instruments S4 MK III inklusive Traktor 3 habe ich während der Betatestphase sehr zu schätzen gelernt und ziemlich zeitgleich bekam ich auch noch ein Denon Prime Setup hierher gestellt, das ich nur in den höchsten Tönen loben kann, bzw. die Lobgesänge in die Clubs trage, auf das diese dort zu stehen kommen. Ein ausführlicher Bericht dazu kommt da auch noch die Tage, bislang war da kaum Luft um den niederzuschreiben.

In Sachen Musik zum Auflegen gab es im letzten Jahr erst recht keinen Grund zur Klage, der Techno wurde wieder härter, viel härter! Und schneller! Also bis zu 140 BpM geht wieder und diese riesigen Bassdrums gerade machen mir richtig Spaß. Überhaupt schien mir das Jahr über als wäre der härtere Techno nach längerer Zeit mal wieder die innovativste Ecke unter den ganzen Genres. Dazu wird sich auch wieder zunehmend auf die Anfänge besonnen, wogegen ich natürlich nichts einzuwenden habe. Das kommt nicht zuletzt auch meiner Radiosendung TNT zugute, die dieses Jahr bereits das 55ste Kapitel aufgeschlagen hatte. Ist im Nachhinein schon interessant anzuhören wie sich der Techno in diesen 2 Jahren bereits gewandelt hat. Wahrscheinlich ist das für ungeübte Ohren eh immer der gleiche Untz Untz, aber da Techno ja mein Jazz ist, finde ich das schon sehr interessant.

Gigmäßig bot das Jahr wieder, neben meinen beiden geliebten Residencies Double Impact im Suicide, Tekknozid und im Kitkat, einige Premieren, wie z.B. im Weissen Hasen, Berlin, Propaganda in Brandenburg, Südpol in Hamburg , Generations in Heidelberg, erfreuliche Wiedersehen wie z.B. beim erneuten Nachschwung Rost in Kassel, Bunker in Rostock, Mobilat in Heilbronn, Festivals wie Hexenwerk und Simsalaboom, endlich mal wieder den Tresor unten abgerisssen, die AFD wegebasst, und natürlich der S3kToR Rave hier im Funkhaus Berlin, der sogar auf Arte übertragen wurde.Dazu noch ein Feature auf den letzten Metern in der letzten Print Groove, der Podcast im Zuge von 1000 Tage Techno mit Ellen Allien und eine Austellung über die 90er hier in Berlin, Nineties, in der ich mich überall wiederentdecken durfte. Keine schlechte Bilanz für 30 Jahre Techno, würd ich mal sagen.
Zum Schluß möchte ich wieder meiner Altraver Crew für die vielen gemeinsam erlebten Gigs danken. Ihr seid die besten und toll das wir nach all den Jahren immer noch den gleichen Geschmack haben!

Wie immer, noch die Kennzahlen:
14 Jahre Beziehung
10 Jahre verheiratet
8 Jahre Vater
7 Jahre rauchfrei
6 Jahre Karow
11.799 Schritte pro Tag im Jahresdurchschnitt
Gewicht 1.1 2018: 85,1 kg
Gewicht 1.1.2019: 87,4 kg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.