Jahresrückblick 2016

Es hat sich bislang immer als schwierig und somit falsch angefühlt das Review vor dem letzten Tag des alten Jahres zu schreiben und deshalb kommt es auch diesmal erst im neuen. Das andere das können bewundere ich oft, aber bei den ganzen Rückblicken, die schon Anfang Dezember genau das tun, dann auch eher die Chuzpe. Hat man ja gesehen wie sich der sterbende Drache 2016 da nochmal erhoben und wild um sich geschlagen hat.
Ich sagte es bereits letztes Jahr und dieses Jahr ist es nicht anders: mein Leben läuft antizyklisch, umso beschissener es auf der Welt aussieht, desto besser läuft’s bei mir. Well, vielleicht nicht ganz, während ich das vergangene Jahr fast ebenso positiv wie das davor bewerten möchte, hat sich die Welt im vergangenen Jahr ja nochmal eindeutig verschlechtert, was gesellschaftliche Tendenzen betrifft. So gesehen hätte mein Jahr eigentlich noch eine Steigerung erfahren müssen, so weit zu gehen das zu behaupten möchte ich jedoch nicht gehen, ich will mal spoilern und behaupten es ging sich ziemlich gleich geil an.
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Ein Jahr Body Weight Training

Heute vor einem Jahr kam meine Klimmzugstange an, die hatte ich mir selbst zum Geburtstag geschenkt, weil ich neben dem Laufen und der Rudermaschine Lust auf mehr Bewegung hatte.
Ich habe den Vorteil einen Wintergarten zu haben, der über 2 Stockwerke geht und somit eine Deckenhöhe von über 5 Metern hat, da liegt so eine Klimmzugstange bei meiner Größe natürlich näher als bei einer Deckenhöhe von 2,50 Meter

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Icke bei Johnny Haeusler’s Spreeblick auf Flux FM, der Mitschnitt

Wie immer werden die Plauderstunden mit Johnny nach der Austrahlung auf Soundcloud gehostet und freue mich in dieser illustren Runde als 130ster dabei zu sein. Es war wirklich so locker wie es da klingt und ist trotzdem tiefer als eine übliche Interviewstunde, großes Kompliment an Johnny dafür. Es geht um, natürlich, Techno, Djing auch das digitale, E-Zigaretten, Punk, Schule und streift noch einiges mehr. Hört’s euch selber an, leider ohne die dazugehörige Musik, weil Copyrightgedöhns, ihr wisst schon.

Tourbericht Mayday + Set

Um es gleich vorweg zu nehmen, weil ich von diversen Ecken zu hören bekam „Tanith auf der Mayday? Hä? Hab ich da was verpaßt?“ Ja, hat man, wie man hier lesen kann. Verpaßt hat man dann dieses und jenes.
Man lädt mich also ab und an mal auf ein Jubiläum ein und ich finde das nach wie vor eine feine Geste.
Auch vorweg nehmen kann ich gleich, das ich kaum andere Acts bewußt wahrnehmen konnte, dazu war die Zeit zu knapp
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Rave Strikes Back Interview

24 Jahre ist das nun auch schon wieder her das ich in der Stadt aufgelegt mit dem wohl verheißungsvollsten Bahnhofsnamen, Paradies, aufgelegt habe. Morgen ist es dann wieder soweit und ich spiele in Jena’s Kassablanca zu Rave Strikes Back. Zum fast 25 jährigen Jubiläum gibt’s dann auch noch ein Interview, das liest sich so:

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Der verlorene, spröde Funk von Ubik, Hi Ryze und Autonation, aka David Campbell

So zwischen 1990 und 1993 gab es mal einen Seitenstrang von Techno, den ich gerne den Bleeps zugehörig zurechnen möchte und der quasi von einem Mann alleine geschaffen und beackert wurde. Die Tracks waren nicht unbedingt Dancefloorfiller und das Genre so klein das es nichtmal einen Namen hatte und trotzdem war ich ein Riesenfan dieses verspielten Maschinenfunks. Was heißt war? Diesen Winter habe ich das für mich wiederentdeckt, was der Mann mit dem Allerweltsnamen David Campbell da unter verschiedenen Pseudonymen angestellt hat.
Am bekanntesten wird vielleicht Hi Ryze‘s Cyberia sein, das damals gerne im Zusammenhang von A Place Called Bliss gespielt wurde

Aber unter Ubik ging’s dann so richtig ab, vertrackt, irgendwo zwischen Detroit, Bleeps undf Rave verortet

Autonation schaffte in früher Inkarnation sogar mal den Sprung auf R&S, siedelte aber erst mit der Cyborg Society EP zwischen Hi Ryze und Ubik an

Ich finde diesen Funk gerade wieder sehr wegweisend. Wieder eins von diesen losen Enden das gerne wieder aufgenommen und aktualisiert werden könnte

Jahresrückblick 2015


rgendwie läuft mein Leben antizyklisch, umso beschissener es auf der Welt aussieht, desto besser läuft’s bei mir, so auch dieses Jahr. Ich weiß gar nicht wo ich da anfangen soll, während Griechen darben, Pegida Ziegen so laut blöken, das sie im Rausch der Lautheit dem Größenewahn verfallen das Volk zu sein und alles anzünden wollen was ihnen nicht in den Kram paßt, eine IS den arabischen Mad Max in Real Life probt, lief es bei mir eigentlich recht super.
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Buch Review: Jason Timothy -Music Habits, The Mental Game Of Electronic Music Production

Jason Timothy kennt man als als Tutor von Ableton Tutorials auf www.MusicSoftwareTraining.com, lustigerweise rät er von deren extensivem Gebrauch in seinem Buch eher ab. Was paradox klingt macht aber durchaus Sinn und so geht es in diesem, man möchte fast sagen, Ratgeber öfter zu. So ist das halt mit kreativen Prozessen.
Schon das Inhaltsverzeichnis verrät einen gesunden Pragmatismus und richtet sich in erster Linie an die ewigen Probleme von Musikproduktion wie Prokastination, wie kriegt man einen Track fertig und die neuen, z.B. Ablenkung durch Social Media.
Eingeführt wird mittels 10 goldener Regeln, die da wären:
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Review: Westbam – Die Macht der Nacht

Irgendwie ein trauriges Buch, nicht nur wie das alles endet, so mit dem Verlust von allem was einem mal wichtig war, sei es die Firma, Lupo und dann noch, ohne im Buch vorzukommen, aber letztens halt, punktgenau zum Release, William Röttger, sondern auch weil es so emotionslos gegenüber dem ist, was ihn ja so groß gemacht hat, der Musik. Das gipfelt dann im letzten Drittel in dem Satz „Musik ist ein unperfektes Werkzeug. Wenn du oben angekommen bist kannst du es wegschmeißen.“ Und so fühlt sich das auch die ganze Zeit beim lesen an. Das erste Drittel, als klein Max noch als Punk in Berlin ankommt liest sich noch ein bisschen anders, da hat einer noch Neugier und steckt voller Elan, das Leben, in diesem Falle halt Nachtleben, zu entdecken und man kann das durch die unterhaltsame Schreibe durchaus nachvollziehen. Aber dann reiht sich ein „Erster!“ an den nächsten, der erste Hippy Deutschlands mit 4, der erste Punk in Münster, die erste Houseparty in Deutschland (als wenn das im Ex und Pop damals wirklich jemanden interessiert hätte), der erste mit diesem oder jenem Preis, der erste in irgendwelchen Charts, erster whatever, irgendwann nimmt man das Erster! Gehechel einfach so hin und hat fast Mitleid mit diesem selbstauferlegten Hase und Igel Spiel, wo man doch seit Bowie weiß das es gar nicht darauf ankommt wer es als Erster macht, sondern wer es als Zweiter zu nutzen weiß.
Ansonsten glänzt das Buch mit Auslassungen, bzw. einer Oberflächlichkeit, die es Westbam möglich macht den distanzierten Beobachter zu geben. Mag ja sein das man im Nachhinein, in der Rekapitulation, diese Position einnimmt, wenn man die kurvige Geschichte jedoch quasi hautnah mitbekommen hat, dann ist das alles etwas unbefriedigend und verbogen in seiner Verkürzung. Wohlgemerkt, da stehen keine wirklich falschen Fakten, aber die vielen fehlenden Einzelheiten zeichnen m.E. ein sehr weichzeichnerisches Bild.
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Jahresrückblick 2014


In guter Tradition komplett verspätet und wahrscheinlich der letzte in der gesamten Blogosphäre, mein Jahresrückblick.
Das zweite Jahr Karow und jetzt kriegt mich erst recht keiner mehr in die Stadt zurück. Die Entscheidung hier raus zu ziehen stellt sich immer mehr als die richtige heraus. Man ist ja nicht weg, aber zu dem hysterischen innerstädtischen Trubel kommt neben dem geografischen auch die innere Distanz. Das kommt nicht nur der eigenen Produktivität zugute, sondern sorgt auch für eine Ausgeglichenheit die mir, zumindest in der Fülle der Großstadt, so nicht mehr gegeben war. Letztens erst fiel mir auf wie sehr sich das geändert hat, war es früher so, das wenn ich zum Gig fuhr, ich durch fast leere Straßen gurkte und die Nähe des Clubs daran zu erkennen war, das dort ein Pulk Menschen und Autos im Nichts stand, wäre dass heute unmöglich weil sich überall Menschenmassen durch die Häuserschluchten quetschen.
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