Blast from the Past: Holy Ghost Inc., Saucer Crew, Ouja Board

Ich stelle ja gern mal Artists aus der Ursuppe vor, wie z.B. auch hier. Heute mal Holy Ghost Inc, die ich schon 1989 in einer Sendung von Monika Dietl für mich entdeckte und deren Track „The Word“ ,besonders in der Dubversion, dann auch schon im ersten UFO quasi jede Woche lief

ein Jahr später erschien quasi die Fortsetzung mit „Groove Of The Ghost

und dann wurde es ziemlich eklektisch, pro Jahr zwar nur ein bis 2 EPs wie z.B. „Mad Monks on Zinc, das sogar einen Sabres Of Paradise Remix bekam

Alles mehr so in den dark,dubbigen, breakigeren Gefilden unterwegs, gab es auch durchaus technoidere Anleihen

Am besten waren sie halt immer mit ihren mystisch,twisted Breakssytle Geschichten, die auch mal die dieser Zeit sehr gern genommenen Pianos mit einbrachten,aber eben ganz anders

Es war eine Zeit in der Brands noch nicht so eine wichtige Rolle spielten und Künstler sich auch gerne hinter ihren Pseudonymen versteckten und so findet man Holy Ghost Inc. z.B. auch hinter dem etwas bekanntere gewordenen Saucer Crew- Venus Rises

Oder Ouja Board’s Spirit Player

ab 1996 geleasten sie dann als Holy Ghost auf Tresor, das war dann aber mehr so gewöhnlicher Techno und hat mich nicht mehr sonderlich gekickt, diese seltsam entrückte Abgedrehtheit, die Holy Ghost Inc. und die Seitenprojekte ausmachten fehlten da für mich.
Obige Beispiele sind natürlich nur ein persönlicher Auszug aus dem frühen Schaffen zur Übersicht, es lohnt sich aber auf jeden Fall sich bei Discogs mal bei Holy Ghost Inc durchzuklicken, man wird noch so manche Perle finden und auch die Artworks waren ziemlich außergewöhnlich für die Zeit.

Thema der Woche 226: Die Ungleichverteilung der Post Corona Clublandschaft

Was ist da los? Mich hat es jetzt auch schon zweimal erwischt. Nein, nicht Corona, sondern Post Corona, das erste Mal gleich an Silvester, als ich im Suicide gebeten wurde etwas von meinem Set abzuknapsen, damit der nachfolgende DJ auch noch auflegen könne, weil man früher schließen wolle und letzten Freitag, als ich um 5:00 aufstand um alles für das Closing im Club Ost fertig zu machen und um 6:00 die Message kam „Du brauchst nicht mehr kommen, wir machen bald zu“ und ich mich wieder hinlegen konnte. Geld im Schlaf verdient, auch schön, aber die Vorarbeit umsonst gemacht.
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Back once again: Thema der Woche

Um das ganze hier mal wieder etwas interaktiver zu machen, dachte ich mir ich kehre mal wieder zum Thema der Woche zurück, allerdings etwas anders. Die ersten 200 Themen (eine Liste mit bearbeiteten Themen reiche ich noch zum Abgleich nach) wurden ja demokratisch entschieden, aus den abgegebenen Vorschlägen kam das daran, auf das sich die meisten geeinigt hatten und ich schrieb darüber. Das ging auch anfangs ganz gut, später jedoch kam mir da zuviel „Deine Top Ten XY“ dran und daher soll der Hase jetzt so rum laufen: Ihr haut mir bis Mittwoch Themen in die Kommentare und das, wo ich mir am ehesten vorstellen kann etwas beitragen zu können kommt dann dran und wird bis (hoffentlich) Sonntag bearbeitet und veröffentlicht.
Ich weiß jetzt auch gar nicht ob heute sowas noch funktioniert, aber versuchen kann man’s ja mal,Lust auf die Übung hätte ich jedenfalls mal wieder.
Und jetzt ihr:

Buchreview: …Man War Ja Auch Noch Jung. Kassablanca. 30 Jahre Subkultur in Ostdeutschland

Schön wenn man die Entstehungsgeschichte eines Buchs so mitverfolgen kann. Als ich vor geraumer Zeit zu einer Podiumsdiskussion ins Kassa eingeladen war, schwirrte die Idee des Buchs schon rum, etwas später fragte man mich ob ich einen Beitrag für das Crowdfunding beisteuern möchte und nun liegt es seit einigen Wochen mir. Dauerte aber eine Weile bis ich damit durch war, denn das Buch ist anders als viele andere über Techno und Clubs, das Kassablanca fing vielleicht als Techno Club an, wandelte sich dann aber in eine ostdeutsche Institution, die es nun auch schon über 30 Jahre gibt und auch zweimal die Location wechselte, bis sie dann ihre Heimat in der jetzigen fand.

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Buchreview: Tresor True Stories

Was lange währt wird endlich gut kann mal wohl sagen. Gehört von dem Projekt hatte ich schon vor Jahren, nun liegt es also vor, das ultimative Tresorbuch über 31 Jahre Geschichte. es kommt mit erstaunlich wenig Text aus, glänzt dafür mit umso mehr Bildern, Artikeln und Ausschnitten aus Berichten über den Tresor und erfreulicherweise stehen nicht nur DJs oder Detroit im Vordergrund, das hat mich angenehm überrascht und Befürchtungen zerstreut, sondern es zeigt sich äußerst ausgewogen, Mitarbeiter, Publikum, Freunde des Hauses, als auch historische Dokumente finden sich großformatig darin wieder.

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Mal wieder was über’s Dampfen/Vapen: Disposables WTF?

Ich vape jetzt seit 12 Jahren, da hat man schon viel erlebt, nachhaltiger oder umweltschonender wurde es durch politische Eingriffe hingegen immer weniger. Konnte man früher seine Nikotinbase in gewünschter Dosierung noch literweise bestellen, geht das aufgrund einer neuen Tabakrichtline seit geraumer Zeit nicht mehr. Seitdem sind maximal 20ml PET Fläschchen erlaubt, was schonmal völlig sinnlos Plastikmüll verursacht, vorher gab’s das noch in Glasflaschen. 
Seit Februar gibt es wieder eine neue Steuer, man sollte meinen die gilt dann für Nikotin, weil eben Tabakrichtline, aber weit gefehlt, auf alles gilt die, sogar auf PG und VG, also alltäglichen Flüssigkeiten aus denen man sein Liquid herstellt. Wohlgemerkt, auch ohne Nikotin.
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Jahresrückblick 2022

Auch wenn man dachte 2020 und 2021 waren schon stranger things, dann hatte es 2022 dennoch drauf noch einen drauf zu setzen, von der Pandemie direkt in den Krieg. Eine Sache die ich tatsächlich nicht mehr für möglich gehalten hätte und die ewigen Debatten darum waren nicht viel erquickender. Für mich bleibt es dabei, einen Krieg in Europa in diesem Jahrhundert ist ein no go und der ganze Rest ist für mich maximal sekundär, so etwas macht man nicht und wer anfängt hat Schuld, basta. Kann jeder anders sehen und diskutieren, ich beteilige mich nicht daran.
Kurz darauf ging es dann auch mit den Gigs wieder los, aber was war das am Anfang für eine Hängepartie, darf man, darf man nicht, ab wann, wieviele und vor allem wie? Ende März war es dann soweit, mein erster richtiger Gig nach der langen Durststrecke fand dann auch gleich im E-Werk statt. Das Event wurde zwar im Nachhinein schlecht geredet, aber ich und viele andere hatten da durchaus Spaß, auch wenn nicht alles in der Logistik klappte. Für mich war‘s halt auch toll mit viele jungen Talenten zu spielen, die ich sehr achte und deren Weiterentwicklung von Techno mir sehr gut gefällt und es mich daher auch bisschen stolz macht noch von denen akzeptiert zu werden, ich meine einige von denen könnten meine Enkel sein.

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Endlich 60! The Review

Das sechste Mal genullt und es hat gar nicht weg getan! Wenn ich früher gewußt hätte das sich 60 so anfühlt, hätte ich mir viel Ängste in der Jugend erspart, in der ich noch dachte das ich sowieso nicht 50 werde.
Ich muß voraus schicken, das die letzten Nullungen von eher nicht so doller Natur waren. Am 40. saß ich allein nach der Nature One zuhause und hatte kurz vorher Freundin und Firma und somit auch beste Freunde verloren. Am 50. hatte ich nach geplatztem Blinddarm erst den 2. Geburtstag meines Sohnes auf der Intensiv verpaßt und war dann ein paar Tage vorher aus dem Krankenhaus raus, so das Feiern nicht so wirklich leicht fiel. Dagegen verlief der 60. wirklich um einiges besser, den richtigen Geburtstag feierte ich nur mit der Familie, es waren 38 Grad und ich war froh darum, nicht die große Feier geplant zu haben, wir wären wahrscheinlich ähnlich wie die Torten zerlaufen.
Am Freitag dann große Geburtstagssause für die Freunde im Suicide und da kam dann schon ne Menge Technogeschichte zusammen! Neue Freunde, langjährige Freunde und Freunde die einen schon seit über 30 Jahren begleiten. Dazu hatte ich ein Lineup zusammen gestellt, das sich als ziemlich perfekt herausstellte, Je Saré, die ich erst kurz von diversen Festivals kenne die mir auffiel weil sie es dabei immer drauf hatte das Publikum mitzunehmen, machte den Anfang und wieder holte sie alle ab! Danach gab ich mein Ständchen, dann kam Sopik aus der Ukraine, den ich durch seine Tracks und Label schon lange kenne, aber bislang nur in Schreibkontakt stand, idealer Anlaß also, als ihn zu diesem speziellen Anlaß dazu zu holen. Das Closing machte dann mein guter Freund Jörg Lüttringhaus und somit hatten wir so ziemlich alle Facetten der etwas schnelleren Abfahrt beisammen, während draußen Philip Strobel von Aufnahme + Wiedergabe meine musikalische Vergangenheit vor Techno perfekt abbildete.
Abseits des musikalischen habe ich natürlich mindestens 100 Gespräche geführt, Freundeskreise mischten sich und mit zunehmder Verpeilerei kamen dabei auch Geschichten raus, von denen man sich wohl auch noch beim 70sten erzählen wird. Der einzige Wermutstropfen bleibt, das meine Frau wegen der Kinderaufpasserei nicht mit konnte.